Die Gesichter hinter meiner Kolumnen

Angelina Lenz und Kilian Franzen von Weingut Franzen in Bremm/Terrassenmosel mit ihrem neuen Wein, 'Der Sommer war sehr gross'

Ich wurde häufig nach zusätzliche Informationen und Fotos zu meinen Kolumnen in der Frankfruter Allgemeine Sonntagszeitun gefragt. Diese Bilder ersetzen keinesfalls die Kolumnen, zeigen aber zumindest die Gesichter hinter den empfohlenen Weinen. Die Bilder oben und unten passen zur Kolumne der Ausgabe von Sonntag, 18. März.

Peter Gago, der Chief Winemaker von Penfolds/Australien bei der Verkostung von Cabernet Sauvignon / Shiraz Rotwein-Cuvées im düsseldorfer Steak House Reef & Beef (mit Dank an Treasury Wine Estates)

Peter Gagos Verkostung war nicht nur beeindruckend durch die Deutschland Permiere des enorm konzentrierten (und enorm teure)n 2008 Bin 620, sondern hat auch sehr überzeugend bewiesen wie langlebig diese Weine sein können. Der 1962 Bin 60A war noch ziemlich vital und gut zu trinken!

Jürgen Zipf von Weingut Zipf in Löwenstein/Württemberg auf der ProWein mit seiner tolle 2011er Rieslinge.

Jürgen Zipf ist zweifelsohne nicht der einzige deutsche Jungwinzer der 2011 der Mittelpunkt von der Zielscheibe traff, aber seine Weine aus der Löwensteine Berglagen haben eine Eleganz die selten mit württembergische Weine assoziert wird. Neben der 2011 Riesling “Aufwind” aus der Lage Hochbenn von Thomas Hensel (siehe unten) wurde seiner 2011 Riesling trocken “Inka” in meine Kolumne am 11. März empfohlen.

Alexandra Weiss hateinfach so dieses Foto von sich und Thomas Hensel mit meiner Kamera gemacht, aber dafür ist die ProWein-Messe da!

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One Response to Die Gesichter hinter meiner Kolumnen

  1. Ich bin auf diesen Text gestoßen, als ich den Begriff “Gonzo winemaking” gegoogelt habe; mir war bekannt, dass Stuart Pigott seine Arbeit als Gonzo Weinjournalismus bezeichnet. Als ich bemerkte, dass das Kernthema dieser Rede der Wahrheitsbegriff im Allgemeinen und in Verbindung mit Wein und Weinjournalismus im Speziellen war, hatte das eine assoziative Gedankenkette zur Folge.

    Zur Erklärung:ich bin heute, 1. 5. 2012 um 7:00 Uhr mit Halsschmerzen aufgewacht. In der Tageszeitung habe ich vom heutigen Thementag auf 3sat gelesen: Rock around the clock – 24 Stunden Livekonzerte.

    Ich richtete mich mit einer Kanne Tee und einer Decke vor dem Fernseher ein, stieg bei Cindy Lauper ein und war begeistert; von ihrer Stimme, der Interpretation ihrer Hits aus den Achtzigern, ihren Bewegungen die so spontan wirkten, dass sie gar nichts mit Choreogrofie zu tun haben konnten, von ihren Musikern.
    Das folgende Konert von der Reformation Tour von Spandau Ballet nutzte ich dazu, mein I-pad zu holen und Wikipedia Informationen über die auftretenden Künstler zu sammeln. Ich war nicht überrascht, das alles was ich in Cindy Laupers Kurzbiographie las, mit meinem Bild von Cindy Lauper übereinstimmte. Ihre Unangepasstheit in Kleidungsfragen in ihrer Jugend, ihr jahrzehntelanger Einsatz für die Rechte von Homo- und Transsexuellen; kein Wunder, dass diese Frau in Sachen langfristigen Erfolgs gegen Madonna verlieren musste.
    Inzwischen hatte das Konzert Sheryl Crow’s begonnen: eine schöne, selbstbewusste Frau mit Gitarre, weißem Kleid, langen, blonden Haaren und schönen, weißen ebenmäßigen Zähnen; sie war perfekt, wirkte aber nicht einmal halb so glaubwürdig wie Cindy Lauper. Wikipedia bestätigte meinen Eindruck durch die Erwähnung des Umstands, Sheryl Crow habe einmal Musik, die andere komponiert und getextet hatten, als ihre eigene ausgegeben.

    Da mich das Konzert nicht sonderlich interessierte, habe ich “gonzo winemaking”bei google eingegeben, landete auf dieser Seite und begann zu lesen.

    Vor kurzem habe ich das Buch “Die Welt in sechs Songs – warum Musik uns zu Menschen macht” von Daniel Levithin gelesen. In dieser Abhandlung über die evolutionäre Entwicklung der Musik konnte ich viele Parallelen zwischen Musikern und Winzern entdecken. Unter Anderem stellt der Autor die These auf, dass Menschen seit jeher den Wahrheitsgehalt von gesungenen Worten mehr Glauben schenken als den von gesprochenen. Ähnlich ist es anscheinend beim Wein: obwohl Wein bis in die jüngere Geschichte oft gestreckt, gepantscht oder verfälscht wurde, gilt das Sprichwort “In Vino Veritas” nach wie vor. Mit Wein verbindet man eine geologische und klimatische Herkunft, gekeltert von bäuerlichen Idealisten, denen ihr Arbeiten mit der Natur wichtiger ist als kommerzieller Erfolg; selbst die Hersteller industriell erzeugter Weine bedienen dieses Klischee.

    Ich möchte den Wahrheitsgehalt von Weinen in Prozent nicht diskutieren, weil ich glaube, dass man die wesentlichen Dinge im Leben (wie Liebe, Gleichgültikeit oder Wahrheit) nicht messen kann. Ich will stattdessen versuchen, das Zitat von Virginia Wolf auf die Weinwelt zu übertragen und die Paralellen von investigativem Journalismus und ernsthaftem Weinmachen zu finden.

    Aber vorher noch einige Beispiele zur Thematik aus Wikipedia:

    1971 bei einem Gesangswettbewerb in Rio de Janeiro gab Paul Simon, der in der Jury saß bekannt, er werde der Teilnehmerin aus Deutschland auf Grund ihrer Herkunft keinen einzigen Punkt geben. Was Paul Simon, selbst Nachkomme ungarischer Juden, nicht wusste war,dass Marianne Rosenberg Sinteza ist und ihr Vater, Otto Rosenberg, zwar Auschwitz überlebt hat, sein Vater und seine Geschwister aber darin umgekommen waren.Rosenbergs Management hatte ihr geraten, diese Herkunft zu verschweigen. Erst als ihr Vater anfangs der achtziger Jahre zum Obmann des Zentralrates deutscher Roma und Sinti in Berlin gewählt wurde, bekannte sich Marianne Rosenberg erstmalig öffentlich zu ihrer Herkunft.

    Als Reinhard Löwenstein in einem Interview erklärte, er fände den Einsatz von round up ökologisch vertretbarer als die mechanische Unkrautbekämpfung, hagelte es massive Proteste enttäuschter Anhänger.

    Bob Dylan, seiner Rolle als Messias anscheined müde, beschrieb sich selbst mit den Worten: “I’m a song and dance man.”

    Außerdem gefällt mir persönlich Bill Murray in der Rolle von Hunter S. Thompson besser als Johnny Depp.

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