“On the Road” mit Stuart Pigott – Weinwunder Deutschland 2 kommt !

Um 15:30 Uhr am Samstag den 7. Januar ist es endlich so weit: die Erstausstrahlung von der 2. Staffel von “Weinwunder Deutschland” fängt in BR3 an. Wie in der 1. Staffel geht es um die dramatische Entwicklung des deutschen Weins seit der Jahrhundertwende. Jeder der 6 Folgen hat einen anderen Thema, aber immer mal stellen wir die gleichen Fragen: Was ist passiert ? Warum? Jedes mal versuchen wir diese ernsthafte Fragen auf möglichst unterhaltsame Weise mit möglichst tollen Bilder zu beantworten.

Das zweite TV-Weinwunder entseht: Jürgen Hofmann von Weingut Hofmann in Appenheim/Rheinhessen, Münchener Weinhändler Guido Walter, mich und Regisseur Alexander Saran (von l. nach r.) auf dem Dreh

“On the road” mit Stuart Pigott:

Ein Erfahrungsbericht von Regisseur und Co-Autor Alexander Saran

Nach zwei Jahren intensivster Zusammenarbeit auf unseren Reisen zum deutschen Weinwunder, bat mich Stuart, ein paar Worte zu den Dreharbeiten aus Regisseurs-Perspektive zu schreiben – was mir als Fernseh-Fritze, der vor zwei Jahren noch nicht mehr vom Wein verstand, als dass man sich auch an ihm berauschen kann, wie die Aufnahme an Pigotts Tafelrunde erschien, der Ritterschlag. Nach Lage der Dinge am Ende der 2. Staffel war es aber wohl nur ein kleiner Schritt vom Fernsehen zum Wein – der Schritt zurück wird ungleich härter sein. Freudlos und trocken.

Als Stuart und ich erstmals im Frühjahr 2010 zum Drehbuchschreiben zusammen saßen und er mir geduldig die Grundprinzipien der Weinerzeugung aufmalte, merkte ich schnell, dass es mehr als genug Wissen und gute Geschichten zum Übermitteln gäbe – Sorgen machte mir eher die Bildebene: im Glas weiß oder rot, im Keller Edelstahl oder Holz, der Berg steil, hügelig oder flach. Mit diesen Grundmustern 6 Sendestunden ohne unendliche Wiederholungen bestreiten zu wollen, erschien mir eine echte Aufgabe.

Während wir uns in der ersten Staffel noch mit Zügen und Stuart-zieht-Rollkoffer-Bildern durchmogelten, haben wir in der 2. Staffel ein englisches Klappfahrrad aus dem Kreativ-Hütchen gezaubert, das einiges verbessert hat. Und bei genauem Hinsehen ist ja auch nicht jeder Keller, Weinberg oder Winzerhof gleich, von deutschen Landschaften ganz zu Schweigen. Als frei schaffender Diener vornehmlich beim Bayerischen Fernsehen ist ja die Tendenz der Reisen klar Richtung Süden: mit ganz großen Augen habe ich dann zum ersten Mal das Moseltal geschaut, oder den Mittelrhein – was für ein schönes deutsches Land! Auch beim Wein muss es ja nicht immer Italien sein.

Florian Bschorr und Alexander Saran, die inzwischen beinm Wein richtig gut durchblicken

Meinen ersten gefühlten Durchbruch bei Stuart hatte ich, als er mir beim Schreiben bescheinigte, mein Humor sei britischer als der Seine. Der zweite Durchbruch ließ dann leider ziemlich auf sich Warten. Bis er die fertigen Filme der ersten Staffel sah: dass da tatsächlich was rauskommt, wofür sich keiner schämen muss. Bis dahin haben wir zwei schon viel miteinander gerungen – richtig unangenehm wurde es meist, wenn er sprachlich ins Englische wechselte, dann war ziemlich schnell klar, ein Tiefausläufer von den Inseln nimmt Kurs auf mein Haupt.

Im Oktober 2010 las beim gemeinsamen Abendessen unser Kamera-Assistent und Allrounder Florian Bschorr vom Mobiltelefon aus „Planet Wine“ vor: Stuart fühle sich zunehmend wie Klaus Kinski und ich erschiene ihm als liebster Feind Werner Herzog. Den Vergleich empfand ich als ziemlich hoch gegriffen, war aber zumindest fassungslos bis Bschorr, vom Phänotypus her einer, mit dem man eher keinen groben Ärger haben will, Stuart darauf hinwies, dass die „Fitzcarraldo-Indianer“ damals Regisseur Herzog angeboten haben, Kinski für ihn zu meucheln. Stuart hat dann gleich noch eine gute Flasche ausgegeben.

Das 2. Jahr lief in allen Belangen besser. Ich hatte mehr Ahnung vom Wein und den Geschichten, die er schafft, wir waren eingespielter, mutiger und hatten dank der Experimentierfreude unserer Produktionsfirma megaherz sogar eine bessere Kamera (Sony F3 mit Festbrennweiten, d.h. eigentlich Full-HD, Kinoqualität; für die Zukunft gemacht), die in den Händen vom dreifachen deutschen Kamerapreisträger Sorin Dragoi ausgezeichnet aufgehoben war. Und wenn Stuart sein Fahrrad aufklappte, flogen uns noch ein paar Bilder fast zu.

Kam

Der geniale Kameraman Sorin Dragoi und der leise Ton-Perfektionist Peter Wuchterl (ja wir haben auch auf dem Klo in der Bahn drehen müssen - was man alles für die Kunst tut!)

Insgesamt darf ich sagen, dass die 2. Staffel in Erzählweise, Optik und Inhalt wesentlich „gereifter“ ist, als unsere Anfänge im Weinwunderland. Und inzwischen hatte sich unser kleines, erlesenes Team so ins Thema eingeschwenkt, dass wir selbst an Abenden ohne Winzer und Stuart am Tisch über Wein geredet haben – man sollte Tonmann Peter Wuchterl mal einen Spätburgunder im Glas beschreiben hören, ein fast erotisches Erlebnis. Wobei auf dem Weg zum halben Weinkenner ja ungezählte Stolpersteine warten, Blamagepotential: hoch. Korkschmecker als Prüfender mit großer Geste und vor versammelter Experten-Runde nicht erkennen; beim Schwenken das benachbarte Abendkleid einnässen; einen Riesling in der Nase für eine Aromasorte halten…

Der mögliche Eindruck, wir hätten uns auf den Drehreisen nur durch die besten Weine des Landes getrunken, ist allerdings nicht die ganze Wahrheit. Drehen bedeutet immer zuallererst: Arbeit. Konzentration. Disziplin. Kampf gegen Müdigkeit, das Wetter, Eitelkeiten, Egos, die Zeit. Sinne auf Hochtouren: Geschichten erkennen, Vertrauen schaffen, Bilder finden. Regie bedeutet: alltags den „Gute-Laune-Kasper“ geben, die vor der Kamera schützen, und minütlich Entscheidungen treffen. Nochmal drehen? Geht es besser? Was, wann, bei welchem Licht? Was braucht der „heilige Ingo“ im Schnitt? Der Gedanke an das volle Glas am Abend hat uns allerdings über so manchen harten Drehtag hinweg getragen.

Der "heilige Ingo" Guski, unseren Cutter, wartet auf flüßige Nachschub

Die herausragendste Erfahrung bei den Drehs zu Weinwunder Deutschland sei zuletzt erwähnt: die Persönlichkeiten unserer Gastgeber und Mitstreiter, der wenigen der unzähligen deutschen Spitzenwinzer, die wir besuchen durften. Ich war nicht nur von den Wahnsinns-Weinen und der Gastfreundschaft von Baden über die Pfalz, Rheinhessen, Mosel (auch Saar und Ruwer) und Franken bis nach Saale-Unstrut beeindruckt, sondern vielmehr auch von der Klugheit, Offenheit und Sensibilität unserer Gastgeber. Wenn mich seitdem jemand fragt, welchen Berufsstand ich besonders schätze, was natürlich eher selten vorkommt, lautet die nachdrückliche Antwort: Winzer. Wundervoller Beruf, sensitiv und erschaffend, öffentlich und verborgen, auch Demut fordernd: die Natur, die alte Wetterhexe, ist einfach größer. Ohr am Wetterdienst, Auge am Himmel. Viele Abende mit Winzern sind in meiner Erinnerung schon legendär.

Erwähnenswert finde ich noch, dass Stuart und ich – zwei ausgewiesene Perfektionisten und Sturschädel – uns nach 100 langen Tagen gemeinsam on the road besser verstehen als je zuvor. Darauf bin ich fast ein wenig stolz.

Vor mir liegt jetzt der harte Schritt wieder weg aus der großen Weinwelt. Ab und an kann wohl ein gebunkerter Riesling oder Spätburgunder über die Wehmut hinweg trösten, aber leicht wird es nicht. Vielleicht kennt ja jemand einen Winzerhof, der dringend einen knackigen Internet-Werbefilm benötigt? Ich bin bereit, Grundkenntnisse sind angeeignet, den Pigott-Stempel habe ich, und die Tagesgage lass ich wahrscheinlich eh gleich im Keller liegen.

In diesem Sinne: hoch die Tassen!

Alexander Saran

Weinwunder Deutschland Co-Author und Regisseur Alexander Saran (links) und Tontechniker Peter Wuchterl "on the road"

Wer die 2. Staffel bei der Erstausstrahlung immer Samstags, beginnend am 7.1. um 15.30 im Bayerischen Fernsehen nicht sehen kann, hat in der Zeit auch die Chance im Netz unter www.br.de und zuletzt in der DVD-Edition, die bereits am 17. Januar erscheint und unbedingt zu empfehlen ist. Die Themen:

7. Januar      Schloss oder Schuppen – woher kommt der gute Wein

14. Januar    Frankens neue Saftigkeit

21. Januar    Jäger der verlorenen Schätze (vergessene Weinbergslagen)

28. Januar   Spätburgunder – drei Farben Rot

4. Februar    Im Osten viel neues

11. Februar   Schaumwein – Kellergeister oder Edelperlen

Am Ender der Arbeit gab es immer Stille für ein "Atmo" (eine Tonaufnahme der Atmosphäre am Drehort)



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Frohe Weihnachten und danke Alle !

Weihnachsstimmung in der Barockstadt Eger/Ungarn (Foto Zoli Heimann)

Ich schulde allen Lesern dieser ungewöhnlichen Website einen kurzen Gruß zu Weihnachten, und ich muß mich bei allen für ihr Interesse an der Kulturgeschichte des Weins bedanken. Wein ist ein Produkt mit zahlreichen Verbindungen zu Bereichen wie Wirtschaft, Wissenschaft, Landschaft und Tradition. Das macht ihn zu einem Schlüssel, der viele Türe öffnen kann. Er entwickelt sich auch ständig und daher ist die letzte oft die spannendste Weingeschichte (zum Beispiel die Weine des letzten Jahrgangs). Mit „Die [yellow tail] Saga“ habe ich versucht das anhand eines spannenden Beispiels unterhaltsam zu zeigen. Viele Menschen erscheint der kulturelle Unterschied zwischen Australien und Europa klein, aber diese Serie zeigt, wie groß die kulturelle Kluft dazwischen tatsächlich ist. 2012 geht diese Serie weiter, wenn auch mit etwas gemäßigterem Tempo. Ein Grund dafür ist die Weltumrundung, die ich am 17.01 antrete. Als ich zu einer Konferenz in Sydney Anfang Februar eingeladen wurde, haben meine Frau und ich beschlossen, uns einen gemeinsamen Urlaub in China auf dem Weg dahin zu gönnen. Von da reise ich weiter nach Neuseeland und in die USA, um eine Reihe alter Freunde zu besuchen, bevor ich am 6. März zurück kehre.

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Merry Christmas & Thank You All

Christmas Spirit in the Baroque town of Eger/Hungary (Photo Zoli Heimann)

I owe all the readers of this unusual webiste a short Christmas greeting and a big thanks youfor your interest in the cultural history of wine. Wine is a special product because it interconnects with so many fields, for example economics, science, landscape and tradition and is therefore a key which can open many doors. It is also ceaselessly developing, so that often the most recent history (for example the wines of last vintage) is the most fascinating. This year with „The [yellow tail] Saga“ I have tried to show what this approach to wine can do and that it can also be entertaining. You might have thought that Australia and Europe must culturally be very similar, but I think this story shows how great the cultural divide between them is. During 2012 this series will continue, but at a slower rate. My long trip around the world begining 17. January is one reason for this. After accepting an invitation to speak at a conference in Sydney in early February 2012 my wife and I decided to take a holiday in China before I go on to Australia. From there I will continue to New Zealand and the US afterwards to see many old friends, before finally returning home on 6th March.

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Wein des Monats Dezember 2011

 

Unwiderstehlich leicht und rot!

2010 Portugieser „Premium“

Weingut Wassmann

€ 8,50

Es gibt eine große Nachfrage nach leichten aber charaktervollen Rotweinen, aber kaum solche Weine im Markt. Meistens sind leichte Rotweine billig, eindimensional und falls sie aus Übersee stammen, werden sie häufig mit Traubenmostkonzentrat gesüßt, um ihre Schwächen zu vertuschen – die Liebfraumilch unserer Zeit. Um ehrlich zu sein: ich finde, die Mehrheit dieser „Gewächse“ schmecken gruselig. Rotweine beziehen einen beachtlichen Teil ihres Charakters aus den natürlichen Gerbstoffen, die während der Gärung aus den Trauben extrahiert werden. Und mit geschmacklich interessanten Menge davon im Wein neigt dieser dazu schwer zu wirken. Einen richtig guten leichten Rotwein zu erzeugen ist so schwierig, wie die Nordwand des Eigers mit einem Hand auf den Rücken gebunden zu besteigen!

Der 2010 Portugieser „Premium“ von Ralf Wassmann und Susann Hanauer aus ihrem kleinen Bio-Weingut in Villány im Süden Ungarns ist ein seltener Volltreffer in dieser Stilrichtung. Das beginnt mit dem hinreißenden Duft nach reifen Himbeeren. Darauf folgt eine geniale Harmonie von saftiger Frucht, großartiger Frische und sanftherben Gerbstoffen. Der Wein ist all das, was Beaujolais sein sollte, aber quasi nie ist. Man braucht nur den Kork zu ziehen und zu trinken (mit oder ohne Essen). Wahrscheinlich werden Sie staunen, wie schnell die Flasche leer ist. Und die Preis-Leistung ist spitze.

Übrigens: Horst Hummel, bei dem man diesen Wein bestellen kann, ist kein normaler Weinhändler. Bitte seien Sie bei der Lieferung ein wenig geduldig. Mehr über ihn kann man hier unter Berlin Wine People lesen.

€ 8,50

von Horst Hummel

Villány – Berlin

Email: hh@weingut-hummel.com

Siehe auch: www.weingut-wassmann.com

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Wine of the Month December 2011

How can I resist you ?

2010 Portugieser „Premium“

Weingut Wassmann

€ 8,50

There is a great demand for light red wines with character, but there are astonishingly few light reds with real character. Most lighter reds are cheap, one-dimensional and if they come from the New World then they have often been sweetened up with grape concentrate to try and hide their weaknesses. They’re the Liebfraumilch of our times! Let’s be frank, a lot of that stuff tastes gruesome to me. The problem is that red wines gain a lot of their character from the tannins extracted from the grape skins during fermentation, and once you get enough of them into the wine that it tastes interesting, then it tends towards heaviness. So making a really good light red is as difficult as climbing the North Face of the Eiger with one hand tied behind your back!

The 2010 Portugieser „Premium“ from Ralf Wassmann and Susann Hanauer’s small organic wine estate in Villány in the Far South of Hungary is a rare example of a light red with great character. First, it has the most amazing raspberry aroma. Then there’s the wonderful balance of succulent fruit, great freshness and supple tannins. In short, it does everything that Beaujolais is supposed to do, but almost never does. Just pull the cork and drink (with or without food), and if you do then I’d be very surprised if you aren’t almost shocked how quickly that bottle is empty. And it is great value for money.

By the way: Horst Hummel is no ordinary wine merchant. Please be patient with delivery. See the article „The extraordinary Herr Hummel“ about him under Berlin Wine People.

€8,50 from

Horst Hummel

Villány – Berlin

Email: hh@weingut-hummel.com

See also: www.weingut-wassmann.com

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Wein des Monats November 2011

Selbstbewußte Spätburgunder von J.L.Wolf in Wachenheim/Pfalz

2008 Spätburgunder (ja, 2008!)

Weingut J.L. Wolf

€ 8,50

Manchmal hat man Glück und ein Wein, der nichts Besonderes war, als er auf den Markt kam, erfährt „zufällig“ genau die Menge Flaschenreife, die das Beste aus ihm kitzelt. Dann wird das Märchen vom häßlichen Entlein im Glas wahr. Aber auch wenn dieser Wunders im Keller eines Weinhändlers geschieht, muss einem dieser Wein dann immer noch begegnen. In diesem Fall war es eine Nachricht aus dem Grab (danke sehr John Boys MW!), die mich in die Weinhandlung Suff in Berlin-Kreuzberg brachte, wo ich einen genialen Spätburgunder (Pinot Noir) für den Alltag entdeckte.

Im Gegensatz zu den allermeisten Spätburgundern dieser Preisklasse, die nur weich und fruchtig sind, hat dieser Wein sehr angenehme sanftherbe Gerbstoffe, die ihm geschmackliche Spannung und „Rückgrat“ verleihen (nach zwei Tagen offen schmeckt er immer noch). OK, wenn Sie ihn aus einem recht kleinen Weinglas trinken werden die Aromen roter Beeren dominieren, aber aus einem großen Rotweinglas gesellen sich Noten nach Herbstlaub und Unterholz dazu. Das sind eindeutig Aromen, die man eher mit hochwertigen Weinen dieser Rebsorte assoziiert, die das Vielfache kosten.

Übrigens ist die Weinhandlung Suff genau das, was man sich unter einer coolen Weinhandlung in Berlin vorstellt und noch viel mehr. Hier findet man viele tolle Überraschungen in einem wahrhaft alternativen Wein-Ambiente!

Die Story von John Boys MW folgt später.

€8,50 von

Weinhandlung Suff

Oranienstraße 200

10999 Berlin-Kreuzberg

Tel.: 030 / 6 14 21 48

Email: suff@suffberlin.de

Web: www.suffberlin.de

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Wine of the Month November 2011

Real Pinot from J.L. Wolf in Wachenheim/Pfalz

2008 Spätburgunder (yes, 2008!)

Weingut J.L. Wolf

€ 8,50

Sometimes you get lucky and a wine which seemed unremarkable in its youth gets that extra bit of bottle age it needed to coax the best out of it and make it something special. Then you have the old fairy tale of the ugly duckling in your glass! But even when this minor miracle happens in a wine merchant’s cellar you still need to discover that wine is there! In this case it took a message from beyond the grave (thank you John Boys MW, we miss you very much!) to move me to Weinhandlung Suff in the heart of the Berlin district of Kreuzberg where I found a great Pinot Noir red for everyday drinking.

What makes this wine special is that it isn’t just fruity and soft as most Pinots at this price level are, but also has some healthy dry tannins which make it way more interesting and give it some real backbone. OK, if you drink it from a relatively small glass then the fruity aromas (red berries) will be dominant, but if you drink it from a large well-rounded wine glass, then suddenly you’ll smell autumn leaves and spicy aromas normally associated with high-end Pinots costing many times more what this regular guy does.

By the way Suff means to hit the bottle in German, and Weinhandlung Suff is everything you might imagine a cool Berlin wine merchant could be and more. There you’ll find many discoveries waiting to be made!

By the way, the story of John Boys MW will follow here at a later date.

€8,50 from

Weinhandlung Suff

Oranienstraße 200

10999 Berlin-Kreuzberg

Tel.: 030 / 6 14 21 48

Email: suff@suffberlin.de

Web: www.suffberlin.de

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Wein des Monats Oktober 2011

Rotwein-Frische und Rotwein-Wärem aus dem portugiesischen Douro-Tal

2009 Excomungado

Quinta de Vale de Pios

€ 6,90

Ja, der Name des Weins bedeutet tatsächlich exkommuniziert in Portugiesisch und ist ein sicherer Beweis dafür, dass nicht nur deutsche Jungwinzer wie Christian Stahl von Winzerhof Stahl in Auernhofen/Franken, der seine blitzig trockene 2009 Scheurebe „[rauschgift]“ nannte, Weine mit ungewöhnlichen und überraschenden Namen versehen. Aber das Wichtigste in beiden Fällen ist die Kombination von tollem Geschmack und innovativer Stilistik einerseits und gewagtem Namen andererseits. In diesem Fall bezieht sich der Name auf die Tatsache, dass der Wein von der Eiche exkommuniziert, also befreit wurde. Ich glaube, daß eine deutliche Mehrheit der im neuen Eichenfass ausgebauten Rotweine, unabhängig von Herkunftsland oder -region, mit weniger Holzaroma und -geschmack besser schmecken würden. Wenn ich ein Negativbeispiel nach dem anderen begegne (keine Seltenheit), dann kommt es mir oft vor, als sei die gesamte Welt des Rotweins von Eiche dominiert. Das macht es wunderbar erfrischend, auf einen Roten zu stoßen, der diese Problematik durch die Lagerung im Edelstahltank radikal umgeht. Aus meiner Sicht ist so ein Stahltank eine großartige Kellertechnologie mit unverdientem Negativimage durch die vielen dürftigen Weine, die darin entstehen, sowie die gegenwärtige Besessenheit mit Amphoren und sogenannten vins naturels. Hier handelt es sich um einen Lust-Wein mit enorm frischen Aromen nach vielerlei roten Beeren und Kräutern. Der Geschmack ist wesentlich leichter, spannender und belebender, als ich von einem Rotwein mit 13,5% Alkoholgehalt erwarte. Ein dünne, gerbstofflose Beaujolais-Ersatz ist er auch gar nicht. Mir sagt er TRINK MICH!

€6,90 von

Rosário & Prange

Hermeskeiler Platz 2

50935 Köln

Tel.: 0221 / 96 43 49 88

Email: rosario-prange@web.de

Web: www.rosario-prange.de

WEGEN  DREHARBEITEN GIBT ES BIS MITTE OKTOBER EINE SENDEPAUSE

aber dann geht es weiter mit der [yellow tail] Sage Episode 5

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Wine of the Month October 2011

Red wine freshness and red wine warmth from the Portugeuse Douro Valley

2009 Excomungado

Quinta de Vale de Pios

€ 6,90

Yes, that name does mean excommunicated in Portuguese and is clear proof that not only German Jungwinzer like Christian Stahl of Winzerhof Stahl in Auernhofen/Franken who called his dry 2009 Scheurebe „[rauschgift]“ (an ugly German word for dope, literally intoxication poison), can come up with unusual and startling wines names. However, the important thing about both these wines is the combination of a seriously delicious and stylistically innovative taste with a daring name. In this case it refers to how the wine has been excommunicated from oak. I’m convinced that a majority of red wines matured in oak, regardless of country/region of origin, would taste better if they had less aroma and flavour from oak barrels. Sometimes, when I bump into one negative example after another (which happens quite often), it seems as if all reds are drastically over-oaked. This makes it wonderfully refreshing to encounter a red that deliberately sidesteps the oak mine field by relying entirely on maturation in stainless steel tanks. In my book stainless steel tanks are a great technology with an undeserved bad image due to so many thin wines being made in them, and because the current obsession with amphora and so-called vins naturels. This is a joyful wine bursting with all kinds of red berry and herbal aromas, tasting lighter, more delightful and envigorating than I imagined a red wine with 13,5% could taste. However, it is also light years removed from thin Beaujolais-Ersatz. To me it says DRINK ME!

€6,90 from

Rosário & Prange

Hermeskeiler Platz 2

50935 Köln

Tel.: 0221 / 96 43 49 88

Email: rosario-prange@web.de

Web: www.rosario-prange.de

TWO WEEKS SHOOTING THE SECOND SERIES OF WEINWUNDER DEUTSCHLAND force me to take a pause. In Mid-October Episode 5 of The [yellow tail] Saga will follow!


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Wein des Monats September 2011

Bernhard Kirsten, Inge von Geldern und ich bei den Dreharbeiten für den zweiten Staffel von der BR-Serie "Weinwunder Deutschland"

2010 Riesling trocken

Weingut Kirsten

€ 8,-

Noch ein trockener Riesling als Wein des Monats? Bin ich bessessen? Jein. Die Rieslingtraube kann so unglaublich unterschiedlich schmeckende Weine hervorbringen, und dieser Riesling schmeckt tatsächlich fast konträr zum letzten Wein des Monats. Das Großartige beim Riesling ist die enorme Vielseitigkeit seiner Persönlichkeit, ohne einen Hauch von Schizophrenie. Während das Besondere an dem Wein des Monats August 2011 seine knackige Frische und heitere Aromen war, besticht der Wein des Monats September 2011 durch seine zugleich schmeichelnde und spannende Art sowie eine subtile Würze. Bernhard Kirsten und Inge von Geldern pflegen diese Riesling-Stilistik seit den frühen 1990er Jahren, und man schmeckt, dass sie seit langem an der Perfektionierung arbeiten. Ein wichtiger Aspekt ihres Vorgehens ist einfach viel Geduld im Keller. Dieser Wein hat ohne Zusatz von Zuchthefen bis Ende Juli gegoren und wurde erst Anfang August auf die Flasche gezogen. Kirsten und von Geldern wussten aus langjähriger Erfahrung, dass dieser Weg aus dem Most reifer Riesling-Trauben Weine mit Geschmeidigkeit und Harmonie hervorzaubert. Dafür gibt es keine schnelle „Abkürzung “ im Keller. Das Ergebnis ist so faszinierend wie kraftvoll, und die oft ausgeprägte Säure des Jahrgangs wurde perfekt gezähmt. Es handelt sich um einen Wein, der sehr ansprechend ist, aber auch einen großen Schatz an feinen Nuancen in sich birgt, die er erst nach und nach im Glas zeigt (wenn man genug Geduld aufbringt). Auf die sensationellen Spitzen-Rieslinge vom Weingut Kirsten, die später im Jahr kommen, dürfen wir sehr gespannt sein!

Weingut Kirsten

Krainstraße 5

54340 Klüsserath/Mosel

Tel.: 06507 / 9 91 15

Email: mail@weingut-kirsten.de

Web: www.weingut-kirsten.de

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